Köln-Alteburg

Hauptstützpunkt der classis Germanica

Kurzfassung

Im Kölner Stadtteil Marienburg befand sich der bedeutende Marinestützpunkt Alteburg, der Hauptstützpunkt der römischen Rheinflotte (classis Germanica) am Niedergermanischen Limes. Auf einer hochwassersicheren Anhöhe gelegen, sicherte die Flotte über ca. 250 Jahre hinweg den Rhein von Rheinbrohl bis zur Nordsee. Das Kastell mit unregelmäßigem Fünfeck-Grundriss ist eines der am besten erforschten Flottenlager im gesamten Römischen Reich.

Hochwassersicher über dem Rhein errichtet

Das Kastell erstreckte sich über 7,36 ha und war durch einen Niveauunterschied vom Rheinufer gut vor Hochwasser geschützt. Die Lage in einem heutigen Villenviertel mit vielen unbebauten Gartenflächen bewahrt eine bedeutende Menge an archäologischen Strukturen im Boden – sowohl vom Kastell selbst als auch der zugehörigen Zivilsiedlung (vicus).

Bau und Anlage

Das Lager war von einem Graben umgeben und hatte die Form eines unregelmäßigen Fünfecks mit vier Toren. Die Umwehrung bestand zunächst aus einem Holz-Erde-Wall, später aus einer etwa 0,8 m dicken Steinmauer ohne Zwischentürme. Im Inneren wurden mehrere Mannschaftsbaracken freigelegt, die längs von Südwest nach Nordost ausgerichtet sind. Das zentrale Stabsgebäude (principia) konnte jüngst durch geophysikalische Messungen unter einem Gartenareal nachgewiesen werden. In Ufernähe lagen vermutlich die Schiffshallen zur Unterbringung der römischen Flotte. Möglicherweise wurden im Südosten die römischen Thermen der Steinbauphase entdeckt.

Überwachung und Transport

Die classis Germanica war ein essenzieller Teil der römischen Grenzsicherung. Vom Kastell Alteburg aus überwachten die Schiffe den Rhein als natürliche Grenze des Imperiums. Die Flotte war insbesondere für Logistik und Transport über den Fluss zuständig. Innerhalb des Kastells konnten Spuren verschiedener Handwerksbetriebe nachgewiesen werden, die zur Versorgung der Truppe beitrugen.

Bedeutung

Als einziges Flottenkastell am Niedergermanischen Limes war Alteburg ein zentraler Knotenpunkt in der römischen Grenzverteidigung gegen germanische Stämme. Die langjährige Forschung macht die Anlage zu einem der bestuntersuchten Marinestützpunkte im gesamten Römischen Reich.

Erhaltung

Die heutige Bebauung mit großzügigen Gärten in Marienburg bewahrt viele archäologische Befunde im Boden. Der Höhenunterschied zwischen der hochwasserfreien Terrasse des Kastells und dem Rheinufer ist im Gelände noch gut sichtbar und gibt einen Eindruck von der strategischen Standortwahl.

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Insgesamt 44 archäologische Fundplätze bilden die konstituierenden Teile der Welterbestätte „Grenzen des Römischen Reiches – Niedergermanischer Limes“. Wo liegen sie und was zeichnet sie aus?

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